Kognitive Empathie
Kalte Empathie und ihre Manipulationskraft
Narzisstische Personen sind Meister der Manipulation, und ein zentraler Bestandteil ihrer Fähigkeiten ist ihre kognitive Empathie. Kognitive Empathie, wie sie bei narzisstischen Menschen vorkommt, bezieht sich auf die Fähigkeit, die Gedanken und Gefühle anderer zu verstehen, ohne selbst emotional betroffen zu sein.
Eine narzisstische Person kann erkennen, was jemand fühlt, und diese Information nutzen, um sich selbst einen Vorteil zu verschaffen – jedoch ohne echtes Mitgefühl oder das Bedürfnis, zu helfen.
Dies wird oft als „kalte Empathie“ bezeichnet, da sie rein intellektuell und taktisch ist, nicht aus einem inneren Wunsch nach Verbindung oder Unterstützung entsteht.
Sam Vaknin, ein renommierter Psychologe und Autor, der oft über Narzissmus schreibt, beschreibt diese Fähigkeit als ein Werkzeug, das narzisstische Menschen verwenden, um zu manipulieren und zu kontrollieren. Sie können die Reaktionen und Emotionen anderer genau analysieren, um ihre eigenen Ziele zu erreichen – sei es, um jemanden zu schwächen, dessen Grenzen zu testen oder diese Person dazu zu bringen, ihre Wünsche zu erfüllen.
Die narzisstische Person fühlt sich in keiner Weise mit anderen verbunden. Vielmehr nutzt sie ihre kognitive Empathie, um Schwächen zu erkennen, Gefühle gegen die andere Person zu wenden und sie in eine Position der Machtlosigkeit zu bringen. Diese Art der Empathie wird also nicht genutzt, um zu heilen oder Beziehungen zu vertiefen, sondern ist ein Mittel zur Kontrolle und Manipulation.
Die kalte Empathie eines narzisstischen Menschen ist gefährlich, weil sie so gut getarnt ist.
Man könnte glauben, dass die narzisstische Person verständnisvoll und besorgt ist, während der emotionale Zustand der betroffenen Person zu eigenen Vorteil genutzt wird. Diese kognitive Empathie ist der Motor hinter vielen der subtilen, aber zerstörerischen Taktiken, die narzisstische Menschen in Beziehungen einsetzen.
In einer Beziehung mit einem narzisstischen Menschen ist es daher wichtig zu erkennen, dass Verständnis kein Zeichen von Fürsorge ist. Es ist eine Strategie, die letztlich darauf abzielt, die Energie und Kontrolle der betroffenen Person zu übernehmen, ohne dass ein echter emotionaler Austausch stattfindet.