Die entstehung


Die Narzisstische Persönlichkeitsstörung (NPS) entsteht durch eine Kombination von frühkindlichen, genetischen und psychologischen Faktoren, oft verstärkt durch soziale Einflüsse und kulturelle Normen.

Die narzisstische Persönlichkeitsstörung (NPS) ist eine komplexe psychische Störung.

Fachleute sind sich einig, dass die Ursachen für stark ausgeprägten Narzissmus in der Kindheit liegt.

Collage eines Kopfes im Profil, der sich auf das Gehirn konzentriert, symbolisiert die mentale Manipulation und psychologischen Auswirkungen von narzisstischem Missbrauch

Frühe Kindheitserfahrungen


Kindheitstraumata

Viele Expertinnen und Experten sind sich einig, dass traumatische Erfahrungen in der Kindheit, wie emotionaler, körperlicher oder sexueller Missbrauch, zur Entwicklung von NPS beitragen können.

Laut Prof. Sam Vaknin, entsteht das "falsche Selbst" als Schutzmechanismus in der frühen Kindheit, wenn ein Kind mit intensiver Ablehnung, Vernachlässigung oder inkonsistenter elterlicher Fürsorge - auch übermässiges verwöhnen - konfrontiert ist.

Das Kind entwickelt eine unantastbare und idealisierte Version von sich, um den emotionalen Schmerz und die Angst vor weiterer Verletzung zu vermeiden.

Dieses "falsche Selbst" dient als psychologischer Schutzmechanismus, um Anerkennung und Sicherheit von Bezugspersonen sicherzustellen.

Das "falsche Selbst" schützt die wahre, verletzliche Identität vor weiteren Verletzungen, indem es eine emotionale Distanz zu den quälenden Erfahrungen schafft.

Dadurch kann das Kind Gefühle von Ablehnung, Scham oder Wertlosigkeit verdrängen und eine scheinbare Kontrolle über eine unsichere oder feindliche Umgebung behalten.


Übermäßige Verwöhnung oder Vernachlässigung

Kinder, die entweder übermässig verwöhnt werden oder eine extreme emotionale Vernachlässigung erfahren, entwickeln möglicherweise ein unrealistisches Selbstbild. Übermässige Verwöhnung kann ein übersteigertes Selbstbild fördern, während Vernachlässigung zu einem übermässigen Bedürfnis nach Anerkennung Bewunderung und Bestätigung führen kann.

Inkonsistente elterliche Fürsorge

Wenn Kinder inkonsistente oder widersprüchliche Erziehungsstile erleben, können sie Schwierigkeiten haben, ein stabiles Selbstbild und gesunde Beziehungen zu anderen zu entwickeln.


Genetische und biologische Faktoren


Mädchen vor gelbem Stoffhintergrund, mit traurigem Ausdruck und gefalteten Händen, symbolisiert die innere Qual und Resignation, die oft in narzisstischen Beziehungen erlebt werden

Vererbung

Es gibt Hinweise darauf, dass NPS gehäuft in Familien auftreten kann, was auf eine genetische Komponente hinweist. Menschen mit nahen Verwandten, die an einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung leiden, haben ein erhöhtes Risiko, selbst eine solche Störung zu entwickeln.

Gehirnstruktur

Einige Studien deuten darauf hin, dass bestimmte Anomalien in der Gehirnstruktur, insbesondere in Bereichen, die für Empathie und soziales Verhalten zuständig sind, mit NPS in Verbindung gebracht werden.


Psychologische Faktoren


Abwehrmechanismen

Wie bereits unter "Frühe Kindheitserfahrungen" erwähnt, gehört zu den psychologischen Faktoren die Entstehung des "falschen Selbst", das in der Kindheit als Schutzmechanismus entwickelt wird.

Durch die Schaffung einer idealisierten Version der eigenen Persönlichkeit versucht das Kind, schmerzhafte Gefühle zu verdrängen und Kontrolle über eine unsichere Umgebung zu erlangen

Dieses "falsche Selbst" dient bis ins Erwachsenenalter als Schutzschild, um die tief verwurzelten Ängste und die wahre, verletzliche Identität zu verbergen und zu schützen.

Mangel an Empathie

Die Fähigkeit, Mitgefühl und Verständnis für die Gefühle anderer zu entwickeln, wird oft in der frühen Kindheit erlernt. Wenn diese Fähigkeit nicht ausreichend vorgelebt und entwickelt wird, kann dies zu narzisstischen Tendenzen führen.


Soziale und kulturelle Einflüsse


Gesellschaftliche Erwartungen

In einigen Kulturen wird ein starkes Streben nach Erfolg, Status und Macht besonders gefördert und als erstrebenswert angesehen. Dies kann dazu beitragen, dass narzisstische Verhaltensweisen verstärkt und als normal betrachtet werden.

Medien und soziale Netzwerke

Die ständige Präsentation von Idealbildern und das Streben nach Anerkennung in sozialen Medien, können narzisstische Tendenzen fördern, insbesondere bei Menschen, die ohnehin anfällig für solche Verhaltensweisen sind.

Mann im Frack vor einem riesigen Spiegel, der sich durch mehrere Spiegelungen immer wieder selbst sieht, symbolisiert den narzisstischen Drang nach Selbstbewunderung und endloser Selbstreflexion

"l will always cherish the original misconception I had of you."


Zusammenfassung


Die Entstehung der narzisstischen Persönlichkeitsstörung ist das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels von genetischen, biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren.

Kein einzelner Faktor ist allein verantwortlich für die Entstehung von ausgeprägten narzisstischen Persönlichkeitsmerkmalen.

Es handelt sich um eine Kombination von Einflüssen während des Lebens und prägenden, oftmals sehr traumatischen Erfahrungen in der Kindheit.

Es entstand ein notwendiger Schutzmechanismus, um weitere schmerzhafte Erfahrungen zu vermeiden.


Dieses in der Kindheit entstandene "falsche Selbst", wie Prof. Sam Vaknin es nennt, dient als eine Art Schutzschild.

Es soll die narzisstische Person weiterhin davor bewahren, den tief verwurzelten Schmerz und die Unsicherheiten zu fühlen, die in der Kindheit entstanden sind.

Obwohl dieses Schutzkonzept in der Kindheit äusserst notwendig war, hindert es die narzisstische Person langfristig daran, authentische und gesunde Beziehungen einzugehen.

Leider endet es nicht hier, denn die Folgen der daraus entstandenen Verhaltensmuster schaden nicht nur der narzisstischen Person selbst, sondern auch den Menschen in ihrem Umfeld, speziell den Partnerinnen und Partner der narzisstischen Person.


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